LESEN – einst und jetzt

Bücher

Freizeitgestaltung

In meiner Schul- und Jugendzeit gibt es weder Internet noch Mobiltelefone. Fernsehen ist nur eingeschränkt möglich. Kein 24 Stunden TV, sondern erst ab Nachmittag. Am Abend den berühmten Sendeschluss um 23 Uhr mit Bundeshymne und anschließendem Bildrauschen. Zeit zum Schlafengehen! Ein umfangreicheres TV-Programm nur während der großen Messen – „Messeprogramm“ schon am Vormittag.
Die Freizeitgestaltung an Schönwettertagen ist kein Problem: Radfahren, Freibad, im Wald spielen, sich treffen. An Regentagen, im Herbst und zum Teil im Winter lese ich gerne. Alles, was an Lesestoff verfügbar ist.

Jugendbuchklassiker

Die Jugendbuchklassiker gehören zum Inventar in vielen Haushalten. „Lederstrumpf“, „Die Schatzinsel“, „Robinson Crusoe“, die „Deutschen Heldensagen“. Mich fasziniert neben diesen klassischen Büchern vor allem „Karl May“. Seine Geschichten rund um Old Shatterhand und Winnetou sind in diesen Jahren äußerst beliebt. Es sind umfangreiche Romane. Die realistische Erzählweise begeistert mich. Er beschreibt in seinen ca 100 Werken Abenteuer in vielen Ländern. Viele dieser Darstellungen werden in den 60er Jahren erfolgreich verfilmt.

Geheimnisvolle Inhalte

Fantasie

Ein Buch lässt den Inhalt in der Fantasie zu Bildern werden. Die eigene Vorstellungskraft transferiert das Geschriebene ins Visuelle. Man erlebt direkt mit den Protagonisten mit. Es werden viele Romane verfilmt. Dabei bin ich oft enttäuscht, da die Filme oft nicht an die Buchvorlage herankommen. Stoffe werden gekürzt oder verändert. Um diesen Streifen Humor und Spannung zu verleihen, werden Figuren dazuerfunden.

Bücherkauf

Bücher und Romane sind in dieser Zeit nicht überall erhältlich. Es gibt einen Buchladen in der Bezirksstadt. Die als „Schundhefte“ bezeichneten Wochenromane kauft man beim Greißler im Ort. Western-, Heimat- und Liebesromane und der berühmte „Jerry Cotton“ sind hier für wenig Geld zu erwerben.
Die „seriöse“ Lektüre findet man in manchen Flohmärkten zum Kilopreis. Neue Bücher erhält man neben dem Buchladen bei diversen Buchclubs, wie z.b. „Donauland“. Hier ist man Mitglied und bestellt quartalsweise etwas aus dem Katalog. Dafür zu günstigeren Preisen. Ein „Gebietsvertreter“ übernimmt die Bestellungen und Auslieferungen. Bei diesen Clubs werden die ersten Schallplatten angeboten. Für das Anwerben von Neuabonnenten gibt es Vergünstigungen.
Ein Höhepunkt im Herbst jeden Jahres: Die Buchausstellung in der Volksschule. Wir schmökern in den ausgestellten Büchern und bestellen. Rechtzeitig vor Weihnachten werden diese geliefert.

Bibliothek

5 Freunde

Ich bekomme vom Firmpaten jahrelang die neuesten Geschichten von Enid Blytons
„5 Freunden“. Ich erlebe diese Abenteuer mit und freue mich, Jahre später mit meinen Söhnen diese im Kino zu sehen. Bei diesen Verfilmungen hat mir gefallen, dass die Charaktere im Movie genau so aussahen und agierten, wie ich sie mir immer vorgestellt habe.

E-Book

Lesen heute

Der traditionelle Buchhandel existiert weiterhin. Es gibt jedoch Alternativen zum Gedruckten. E-Books sind eine solche praktische Form. Auf mobilen Endgeräten abrufbar, hat man sie immer bei sich. Es ist eine persönliche Entscheidung, welche Art des Lesens man bevorzugt. Es gibt bei den diversen Anbietern eine große Anzahl von gratis zum Downloaden. Hier ist zu beachten, dass dies oftmals originale Versionen der Geschichten sind. Das bedeutet, die Grammatik und Ausdrucksweise sind nicht zeitgemäß. Weiters sind viele Bücher qualitativ nicht unbedingt ansprechend – aus folgendem Grund:

Ein eigenes Buch – so leicht wie nie

Im Zeitalter der Digitalisierung ist es relativ mühelos ein Buch z.b. als E.Book herauszubringen. In meiner Jugendzeit braucht man dafür ein fertiges Manuskript, einen Verlag und/oder viel Geld, um die Werke zu produzieren. Für den Autor bleibt aufgrund dieser aufwändigen Produktionen oft wenig übrig. Finanziell gewinnen fast nur die Verlage.
In der heutigen Zeit schreibe ich das Buch mit einem unterstützenden Schreibprogramm. Das fertige Manuskript wird in ein E-Book Format umgewandelt. Durch Verkaufsportale werden diese in allen gängigen Shops gelistet. Für den Verkauf von „echten“ Exemplaren gibt es das „Buch on demand“ Angebot. Es wird nur auf Bestellung hergestellt. Hier ist das finanzielle Risiko überschaubar, da keine Mindestabnahmeverpflichtung vorliegt.

Lektorat

Bei selbst verlegten Werken spart man sich in der heutigen Zeit Geld. Nicht sparen sollte man aber beim Lektorat. Ein Korrekturlesen ist immens wichtig. Dies am besten durch einen „Fremden“. Es werden Fehler gefunden und bereinigt, die man selbst aufgrund der Nähe zum Werk nicht erkennt. Vergleichbar mit einer Musikproduktion: Arrangement und Musikmix im eigenen Studio. „Mastern“, das Aufbereiten für den Verkauf durch einen unabhängigen Profi. Ein Teil des durch den Eigenverlag Ersparten ist daher für das Lektorat sinnvoll eingesetzt.

Lesen zur Informationsbeschaffung

In meiner Jugendzeit ist es schwierig, an spezifische Informationen zu kommen. Bibliotheken, Lexika, Sachbücher. Aus diesen wird, wenn verfügbar stundenlang das Notwendige ausgearbeitet.
Heute gibt es im Internet einen Mausklick entfernt fast alles zu recherchieren. Die Gefahr, etwas „Falsches“ zu finden, ist aber dadurch hoch. Man erkennt oftmals nicht, ob die Quelle seriös ist oder ob man nur auf einer Seite mit „Meinungen“ gelandet ist.

Plagiate

Seit der umfangreichen Bereitstellung vieler Werke, wie Diplomarbeiten, Doktorarbeiten im Netz ist die Zahl der aufgedeckten Plagiate angestiegen.
In den früheren Jahren wird alles mühsam „zusammengetragen“. In der digitalen Welt genügt oftmals ein „Kopieren“ und „Einfügen“. Wenn sich dann jemand zusätzlich nicht an die „Zitierregeln“ hält, ist schon so mancher Titel wieder aberkannt worden:

Lesen „bildet“

Lesen „bildet“ auf jeden Fall. Da dreht es gar nicht um die Inhalte, sondern man wird dadurch sicherer in der Formulierung eigener Texte. Sei es für eine Bewerbung oder einen Bericht. Der Wortschatz ist größer. Die Fantasie wird angeregt. Visuelle Vorstellungen ergänzen das Gelesene.

Comic – Lesen zum Entspannen

Zur Entspannung lese ich keine hochdramatischen Romane, sondern eher leichte Kost. Da sind die „Walt Disney Taschenbücher“ genau das Richtige. Die Geschichten von Donald, Tick Trick und Track, Dagobert, Micky Maus und Goofy bringen mich wieder ein bisschen in meine Jugendzeit zurück – dabei lasse ich los.

In Ruhe lesen, in der Fantasie die Bilder zum Gelesenen aufrufen und an einem verregneten Nachmittag ein paar interessante Stunden erleben.

www.maximilian-zauner.info

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